
Die Abtei Hauterive ist eine bedeutende Zeugin der zisterziensischen Klosterarchitektur, welche die Harmonie der Natur mit der spirituellen Einfachheit verbindet. Die 1138 gegründete Abtei durchlebte mehrere Zeiten des Wandels, wobei sie nicht immer von Mönchen bewohnt wurde. Im 19. Jahrhundert wurde die Abtei, nachdem die letzten Mönche von der radikalen Regierung verjagt worden waren, zuerst in eine Landwirtschaftsschule verwandelt. Anschliessend wurden in ihr Lehrpersonen ausgebildet, bevor die Mönche 1939 zurückkehrten.
Die Abtei liegtin einer Saaneschleife an einem Ort, der für seine Ruhe und den Reichtum seiner natürlichen Ressourcen ausgewählt wurde. Die Zisterzienser liessen sich gernean Orten nieder, die einen günstigen Rahmen für das Gebet und die Meditation schaffen. Der Fluss fliesst durch das Land der Abtei und versorgte sie einstmit Wasser, bewässerte die Felder und trieb eine Mühle an.
Der Kreuzgang, das Herzstück des Klosters, wurde im 14. Jahrhundert aus Sandstein errichtet und erinnert an die Natur, von der er die grundlegenden Elementeauf nimmt. Hier sind Wasser, Vegetation und Stein so angeordnet, dass der Innenhof an den Frieden einer Welt im Einklang mit ihrem Schöpfer erinnert. Diebeiden Brunnen symbolisieren die Gegenwart Gottes, der Quelle des Lebens und der Schönheit. Das Innere widerspiegelt das Äussere harmonisch, die Atmosphäre des Orts lädt zum andächtigen Schweigen und zum Gebet ein.
Die zisterziensische Architektur zeichnet sich durch ihre Einfachheit aus. Ihre sowohl robusten als auch eleganten Gebäude ohne überflüssigen Dekorationen offenbaren ein ständige und tiefe Suche nach der Authentizität, die dem Leben dieser Klostergemeinschaft eigen ist. Dies is auch in der Abtei Hauterive spürbar. Im Lauf der Jahrhunderte kamen neue Teile hinzu, wie das Chor gestühl aus Eiche, ein Meisterwerk der mit telalterlichen Bildhauerkunst in der Schweiz.
Die Gemeinschaft, die in der Abtei wohnt, übt heute ihren ursprünglichen Auftrag weiter aus und zelebriert das Lob Gottes sieben Mal pro Tag und einmal in der Nacht. Sie bietet zudem all jenen, die dies wünschen, einen Ort des Gebets und für den spirituellen Rückzug.
Die Mönche bestreiten ihren Lebensunterhalt mit der Bewirtschaftung ihrer Felder und der Fertigung verschiedener Produkte, wie die Mandelguetzli, die im öffentlich zugänglichen Laden gekauft werden können.
Referenzen :
- Kunstführer durch die Schweiz 4b.
- https://www.abbaye-hauterive.ch/de/die-gemeinschaft/die-moenche-von-hauterive/ueber-uns
- Vater Abt DomMarc, Abtei Hauterive
- Bruder Emmanuel,Abtei Hauterive
- Dr. CorinneCharles, Kunsthistorikerin (www.abecedart.ch)